Aus Regenwald wird BigMac

Schnitzel, BigMac und Co haben eines gemeinsam: sie haben versteckte Kosten, die nicht der Kunde trägt, sondern der Planet.


Hong Kong und China gehören zu den Hauptabnehmern von brasilianischem Fleisch

Brasilien und andere Länder der tropischen Zonen haben sich verpflichtet, illegale Rodung des Regenwaldes zu unterbinden und so dem ungehemmten Raubbau an der grünen Lunge des Planet Einhalt zu gebieten. In den letzten vierzig Jahren ist ein Fünftel des Amazonas gerodet worden, alles legal, wie es heißt. Die Praktiken der Landwirtschaft und Holzindustrie Brasiliens werden seit der Machtübernahme durch Bolsonaro wieder offen propagiert oder ermöglicht.

Wie große Konzerne die Vernichtung des Regenwaldes verdeckt vorantreiben, zeigt eine Untersuchung von investigativen Journalisten in Brasilien. Der größte Fleischproduzent der Welt, JBS, beliefert weltweit 350.000 Kunden in 150 Staaten und wird wiederum von Firmen wie der AgroSB versorgt. Und diese werden mit Rindern und anderen Tieren beliefert, die aus privaten Landwirtschaften stammen. Diese zu kontrollieren ist schwierig – nicht nur existieren wenige Kontrolleure, sondern sind die versteckten Wiesen nur aus der Luft zu entdecken.

Was treibt das Geschäft von JBS an? Der weltweite Fleischverbrauch steigt von Jahr zu Jahr. In den letzten 50 Jahren hat sich der Fleischkonsum mehr als vervierfacht. In Österreich liegt der pro-Kopf Verbrauch bei über 100 kg pro Jahr, das ist eines der höchsten Werte weltweit (diese Zahl stammt von der FAO aus dem Jahr 2011). Für ein Kilogramm Fleisch wird rund 25 kg Futter (Gras) benötigt. Natürliche Ressourcen wie gerodete Wälder sind billig und daher bei Bauern sehr beliebt. Dazu kommt Kraftfutter, das meist aus Monokulturen stammt: Soja wird in riesigen Mengen angebaut, auf Flächen, die vorher noch Urwälder waren. Die Abholzung, der Einsatz von Pestiziden und Kunstdünger und die Ausscheidungen der Tiere führen in weiterer Folge zu einer massiven Belastung der Atmosphäre mit CO2: die Produktion von einem Kilogramm Rindfleisch verursacht eine Emission von 50 kg CO2. Damit gehört die Fleischproduktion zu einem der größten Verursacher von CO2 Emissionen weltweit.

Der Hunger nach Fleisch führt zu einer Vernichtung des Regenwaldes mit einem Schnitt von 8.000 km2 pro Jahr. Das entspricht ungefähr der Fläche Korsikas. Jährlich.

 

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